Donnerstag, 29. Juni 2017

Vintage Hochzeits Sweet Table

Bereits letztes Jahr fragte mich die liebe Dana, ob ich denn Lust hätte, für ihre Hochzeit im Sommer 2017 einen Sweet Table zu backen. Klar hatte ich Lust!
Der Tisch sollte im Vintage-Style gehalten sein, was ich sowieso schon ewig mal als Thema für einen Tisch verwurschteln wollte. Ich hatte dazu mir sogar schon vor Jahren einen alten Vogelkäfig gekauft, der seitdem darauf wartete, als Deko-Objekt einen Sweet Table zu verschönern.
Was dabei herausgekommen ist? Seht selbst! Ich denke die Bilder sprechen erstmal für sich, oder?






Als Farbkonzept sollten Weiß, Altweiß, Rosa und Gold verwendet werden, nach einigen Überlegungen entschieden für uns letztlich für folgende Sweets:

- Erdnuss-Salzkaramell-Cupcakes
- Käsekuchen-Törtchen mit Himbeeren
- Macadamia Cookies mit weißer Schokolade
- Pistazien-Marzipan-Törtchen mit Limettenmousse (Rezept hier)
- Johannisbeer-Baiser-Törtchen (Rezept hier)
- Zitronen-Macarons 



 

Die 4stöckige Fondanttorte war gefüllt mit Zitronen-Lemoncurd, Schokoladen-Himbeer  und zweimal Styropor . :D
Soll heißen die beiden unteren Etagen waren Dummies und nur die oberen beiden Etagen mit Kuchen bestückt. Die Braut hatte sich eine extrahohe Hochzeitstorte gewünscht, aber da es ja auch einen umfangreichen Sweet Table geben sollte, wären es sonst zuviel einzelne Stücke für die Gästezahl gewesen. Die Rosen auf der Torte hatte ich bereits ein paar Wochen vorher aus Waferpaper hergestellt.
Insgesamt waren 150 Teile auf dem Tisch plus noch die zwei Etagen Torte. 



Das größte Kompliment bekam ich übrigens am nächsten Tag beim Abbau von Dana selbst:
200 Gäste seien zu ihr gekommen, um ihr zu sagen, dass der Sweet Table sooo lecker und sooo hübsch war - und dabei gab es aber nur 80 Gäste. <3 <3 





Der ganze Sweet Table war für mich ein riesiger logistischer Aufwand - nicht nur, weil es der größte und aufwendigste Tisch bisher für mich war. Wie viele von euch vermutlich schon mitbekommen hatten: Ich bin vor 3 Wochen von München nach Wien umgezogen, die Hochzeit fand aber in der Nähe von München statt. :-O
Im ganzen Umzugsstress der letzten Monate packte ich deshalb schon im April meine Kisten mit Tortenplatten, Etageren, Dekokram, Backzubehör, Kitchenaid, selbst gebastelten Cupcake-Topper aus Spitze usw. und deponierte das Ganze in München. So mussten immerhin 5 Kisten weniger beim großen Umzug mit umgezogen werden. :) :) Ich hatte dann aber natürlich die ganze Zeit die Befürchtung, irgendetwas wichtiges vergessen zu haben - aber außer meinem Lieblings-Teigschaber hatte ich wirklich alles eingepackt. Einen anderen Teigschaber nutzen zu müssen war nun wahrlich kein Beinbruch. ;)



Nachdem wir uns also gut zwei Wochen in Wien eingelebt hatten, ging es auch schon wieder zurück nach München, wo ein 4tägiger Backmarathon auf mich wartete. Die beiden Dummie-Etagen wollte ich eigentlich bereits vorab eindecken und dekorieren, aber dann stellte ich fest, dass ich meine Drehplatten und Glätter bereits in IRGENDEINER der Kisten eingepackt hatte. Also musste ich das nun eben kurz vor der Hochzeit machen. Was macht man denn nicht alles für einen schönen Sweet Table. <3

Am Mittwoch spätnachmittags kamen wir in München an:
Zutaten eingekauft, Abendessen gemacht und gegessen und von 19-23 Uhr bereitete ich die ersten Sachen wie die Cookies vor.


 

Da der Wetterbericht (wie immer, wenn ich etwas wichtiges backen möchte) hochsommerliche Temperaturen mit bis zu 34 Grad vorhergesagt hatte, stand ich am Donnerstag bereits um 7 Uhr morgens auf. So deckte ich also frühmorgens, bei noch angenehmer Kühle, erstmal die Dummies mit Fondant ein. Donnerstag werkelte ich letztlich bis 19 Uhr, am Freitag dann von 8 bis 21 Uhr. Am Samstag wurden dann noch die Cupcakes frisch gebacken, alles zusammengesetzt und pünktlich um 13 Uhr ging es los zur Location.

 



Wie bei allen meinen letzten Sweet Tables half mir mein Mann nicht nur beim Tragen, sondern war auch für den Aufbau des ganzen Tisches zuständig. Wir sind da mittlerweile wirklich ein gutes Team: Ich kümmere mich um die Auswahl der Sweets und der Dekoration und natürlich das ganze Backen - er baut die Platten auf und sorgt für ein stimmiges optisches Konzept. Vielen Dank liebster Jens für deine Hilfe. Ach ja und dann macht er natürlich auch noch die Fotos, die ihr hier seht. <3

 

Der Sweet Table und ich
 

Man könnte meinen, nach so einem Backmarathon habe ich erstmal keine Lust mehr auf backen - das dachte ich auch... zunächst :D
Heute - 5 Tage später - habe ich schon wieder eine Torte gebacken, weil ich morgen auf eine Einweihungsparty hier in Wien eingeladen bin. Es gibt einen Erdbeer-Basilikum-Dripcake, das Rezept werde ich bald für euch aufschreiben.
Ein paar der Rezept des Sweet Tables kommen natürlich auch bald noch für euch. Was würdet ihr denn am liebsten als Erstes nachbacken? Irgendwelche Wünsche?

Wie gefällt euch denn den Vintage-Sweet-Table eigentlich, würde euch sowas für eure Hochzeit auch gefallen?
Ich bin auf jeden Fall ziemlich stolz auf diesen Tisch und obwohl ich das bei fast jedem Sweet Table sage:
Ich denke, das ist der hübscheste Tisch, den ich bisher gebacken habe. Aber so muss das ja auch sein.

Dagi <3

Montag, 19. Juni 2017

Einhorn- (Oreo-)Torte

Heute möchte ich euch endlich noch die Torte zeigen, die ich mir zu meinem eigenen Geburtstag gebacken habe. Der war ja auch erst äähh *hüstel* im März. Wahrscheinlich könnt ihr mittlerweile gar keine Einhörner mehr sehen, aber nachdem ich vorher leider einfach keine Zeit und Muße gefunden hatte, gibt es eben erst jetzt meine süßen Einhörner. 
Warum ich in den letzten Monaten nicht wirklich Zeit hatte und wie mein Umzug von München nach Wien gelaufen ist, könnt ihr etwas weiter unten nachlesen. ;)


Ich hatte wie immer gut überlegt, was ich mir als Geburtstagstorte backen soll und weil ich Einhorntorten ziemlich süß finde UND die Oreo-Torte aus Linda Lomelinos Buch "Torten" schon ewig mal nachbacken wollte, entschied ich mich für eine schwarze Einhorntorte. 
Die schwarze Hülle sind übrigens ganz simpel im Mixer zerhackte Oreo-Kekse. Durch die Keksbröselhülle hielten die Augen und die Mähne natürlich nicht sooo wirklich gut auf der Torte, aber nach einigem probieren klappte es dann doch. 
Passend zur Torte zauberte ich mehrfarbige Vanille-Einhorn-Cupcakes, dieses Rezept gibt es dann in wenigen Tagen für euch.
Das Rezept für die Oreo-Torte habe ich das erste Mal ausprobiert und bin wirklich schwer begeistert. Der Schokoboden schmeckt ORIGINAL wie der Oreo-Schokokeks und die vielen Oreos im Vanilleteig, der Füllung und außenherum machen diese Torte zu einem richtigen Riesen-Oreo. 
Falls du also auch ein Oreo-Liebhaber bist, ist das die perfekte Torte für dich. 

Da ihr für den Einhorn-Schweif etwas bunte Creme benötigt, bietet es sich übrigens wirklich sehr gut an, die Torte und Cupcakes gelich zusammen zu backen - so muss man nur einmal die Creme anrühren. Alternativ kann man die "Mähne" auch weglassen und die Torte nur mit Augen, Horn und Augen dekorieren. Oder klassisch ohne Einhorn und so weiter, einfach mit ein paar Oreos.



Oreo-Torte
(aus Linda Lomelinos Buch "Torten"
15cm Durchmesser)
Für die Oreo-Vanille-Böden:
8 Oreo-Kekse
50 gr zimmerwarme Butter
160 gr Zucker
125 ml Milch
1 Teel. Vanilleextrakt
150 gr Mehl
1/2 Teel. Backpulver
1 Eiweiß L

Backofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Kekse grob zerstoßen. Zwei Backformen mit 15cm Durchmesser buttern und mehlen. Butter und Zucker etwa 3 Minuten schaumig schlagen. Milch und Vanille dazugeben und glatt rühren. Mehl und Backpulver mischen und mit dem Eiweiß zum Teig geben. Kurz verrühren, Kekse dazugeben und kurz untermengen. Teig auf die beiden Formen verteilen und gemeinsam ca. 25 Minuten backen, bis beim Stäbchentest kein Teig mehr kleben bleibt. 10 Minuten abkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter stürzen und ganz auskühlen lassen. 

Für den Schokoladenboden:
25g Butter
90g Mehl
20g Kakaopulver
1/2 Teel. Backpulver
1/2 Teel. Natron
100g Zucker
1 Ei
75ml Milch
50ml kochendes Wasser

Backofen auf 175 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Backform mit 15cm Durchmesser buttern und mehlen. Butter schmelzen und abkühlen lassen. Mehl, Kakao, Backpulver und Natron in eine große Schüssel sieben. Zucker, Ei, Milch und Wasser sowie die Butter dazufügen und kurz zu einem glatten Teig verrühren. Den Teig in die Form füllen und ca. 30 Minuten backen, bis beim Stäbchentest kein Teig mehr kleben bleibt. Auskühlen lassen.

Für die Füllung:
300g Frischkäse, Vollfettstufe
120g Puderzucker
300ml Sahne
6 Oreo-Kekse

Frischkäse und gesiebten Puderzucker kurz verrühren. Sahne steif schlagen und unter die Frischkäsecreme heben. Kekse groß zerstoßen und mit einem Drittel der Creme verrühren. Die Keks-Creme wird die Füllung und die restlichen Creme wird zum Einstreichen benötigt. Falls die Masse zu weich erscheint, im Kühlschrank fester werden lassen. 

Zusammenbau: 
Einen der hellen Teigböden mit der Backoberseite nach oben auf einen Tortenteller legen. Mit der Hälfte der Keks-Creme bestreichen. Den Schokoboden auflegen und mit der restlichen Kekscreme bestreichen. Den letzten Boden mit der Backoberseite nach UNTEN auflegen (so hat man später eine bessere Außenkante). Die restliche Frischkäsecreme gleichmäßig auf der gesamten Torte verstreichen, das gelingt am besten mit einem Drehteller und einer Teigkarte.

Für die Swiss Merengue:
  2 große Eiweiß
80g Zucker
100g weiche Butter
1 Teel. Vanillezucker
3 verschiedene Lebensmittel-Pastenfarben

Eiweiß und Zucker in einer hitzebeständigen Schüssel über einem köchelnden Wasserbad unter ständigem Rühren mit einem Schneebesen auf etwa 65 Grad erhitzen.
Die Schüssel vom Wasserbad nehmen und mit der Küchenmaschine schlagen, bis die Masse abgekühlt ist. Das kann bis zu 10 Minuten dauern. Die Masse sollte nicht wärmer als die Butter sein, da diese sonst schmelzen kann.
Nach und nach die weiche Butter stückchenweise einarbeiten. Wenn die gesamte Butter eingearbeitet ist, weitere 3-5 Minuten schlagen. Durch die Zugabe der Butter fällt der Eischnee zuerst wieder etwas zusammen und nach einiger Zeit wird die Creme wieder fest und hat eine perfekte Konstistenz. Vanillezucker dazugeben und verrühren. In einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen.

Die Creme gleichmäßig auf 3 Schälchen verteilen. Die 3 Portionen dann mit Pastenfarben nach Wunsch einfärben. Jetzt ein Stück Frischhaltefolie (ca 40-50cm lang) glatt ausbreiten und eine der Cremes mittig der Länge nach darauf verteilen. Es sollte dabei ein ca 2-3cm dicker und ca 30-40cm langer Cremestreifen aufgetragen werden. Darauf achten, dass die Creme an einem der beiden Enden etwas trichterförmig zusammenläuft. So kann man die ‚Folienwurst’ später besser in den Spritzbeutel einsetzen. Nun die eine Hälfte der Frischhaltefolie hochklappen und die andere Hälfte wiederum schräg darüberklappen, damit ein spitz zulaufender 30cm langer Schlauch entsteht. Nun die an der Spitze überstehende Folie abschneiden.
Anschließend mit den anderen beiden Cremes ebenso verfahren.
Als Nächstes eine Sterntülle in einen Spritzbeutel geben. Die drei Cremebeutel vorsichtig in den Spritzbeutel gleiten lassen. Falls die Cremebeutel nicht ganz hineinpassen sollten, vorsichtig auf die einzelnen Cremebeutel drücken um die Form etwas anzupassen.

Für die Dekoration:
10 Oreo-Kekse
Horn, Augen und Ohren aus Fondant

Kekse im Mixer fein zerbröseln. Zunächst die Torten-Oberseite mit den Keksen bestreuen, anschließend die Brösel an den Seiten anbringen, das erfordert etwas Geduld. Zuerst die Brösel mit der Hand anbringen und dann mit der Teigkarte festdrücken. Nicht streichen, sonst streicht man die Brösel wieder weg. 
Mit Ohren, Horn und Augen dekorieren.

Zum Schluss mit der Swiss Merengue Creme kleine Swirls und Tupfer auf die Einhorn-Torte spritzen. Sollte von einer Farbe zuviel aus dem Spritzbeutel kommen, einfach mit sachtem Druck auf die anderen Farbbeutel das Gleichgewicht wieder herstellen. 

 

Falls es dich nun nach diesem ganzen Text noch interessierst ;), warum es denn so lange gedauert hat, bis ich diesen Beitrag geschrieben habe: 

Die letzten drei Monate waren wegen unseres großen Umzuges recht stressig bei mir. 

Meinen letzten Arbeitstag im Hotel hatte ich zwar bereits Mitte April, aber danach hatte ich noch 7 Backkurse zu leiten, davon ein Privatkurs in Südtirol. Danach/dazwischen wollte der Umzug vorbereitet werden, Keller ausmisten, packen, Abschiedsparty feiern, packen, alles für die Auswanderung vorbereiten und dann zur Abwechslung noch mehr packen. Vor knapp 2 Wochen war es dann soweit und unser Umzug von München nach Wien stand an. 
Mein Mann und ich haben uns nach langer Überlegung für einen Umzugsservice entschieden, was sich im Nachhinein als sehr gute Idee herausgestellt hat. Nachdem die drei Herren um 7:30 Uhr morgens starteten, war um 18 Uhr alles in der neuen Wohnung - inkl. 6stündiger Fahrt nach Wien.
Die folgenden 2 Tage hängten wir uns auch nochmal richtig rein und rund 48 Stunden nach dem Einzug sah unsere Wohnung aus wie eine richtige Wohnung. <3 
Ich liebe unsere neue Altbauwohnung jetzt schon total, in München haben wir immer nur in 60er Jahre Häusern gewohnt. 


Die letzten Tage haben wir nun damit verbracht, einige Behördengänge zu erledigen und die Stadt erstmal etwas kennenzulernen. Wien macht es uns aber auch wirklich einfach, seit wir hier sind, hat es vielleicht 2x kurz geregnet und ansonsten hatte es durchgehend 23-30 Grad und Sonne satt. 
Ich freue mich schon auf die kommenden Wochen, um Wien so richtig kennenzulernen und dann ab Herbst auch hier meine Kurse zu geben. 
Alle Infos zu meinen Wiener Kursen findet ihr übrigens hier: www.mybackkurs.at
Ich werde auch weiterhin in München Backkurse geben, hier findet ihr alle Termine weiterhin auf www.mybackkurs.de

Liebe Grüße
Dagi




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